HwC 2008
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Extrablatt

american windmillGazette - Extrablatt


Jodie und Ute auf "Rocky Mountain Summer Tour"

Reisebericht Teil 6

Quelle: Jodie, Ute, HwC

 

 

28.10 - 19:27

 

27.07.2008 - Sonntag: Tag10, Harley Tag 2

 

Anmerkung: unsere Original–Tour–Beschreibung lasse ich hier in kursiver Schrift und unterstrichen stehen.
Alle probieren ihre Maschinen aus, kurze Tourbesprechnung: Heutige Reise: Fort Morgan im Optimist Park - dann auf zum Cowboy Capital of Nebraska „OGALLALA.“

 

Wir bleiben hinter dem Abschluss-Bus, den Mike fährt. Er fährt einen Van mit Anhänger, darauf ist ein Ersatz-Bike geschnallt. Auf der Rückseite des Anhängers ein Schild, es ist das Schild, welches wir am meisten lesen werden: „CAUTION: MOTORCYCLE TOUR AHEAD“ Wir bilden das Schlusslicht hinter Mike.

Leider fahren alle mindestens 10 Meilen über der gesetzlichen Geschwindig-keitsbegrenzung! Der erste Fahrer ist sich nicht im Klaren darüber, was das für uns ganz hinten bedeutet! Wenn nach 20 Motorrädern zwei Busse folgen, dann potenziert sich die Geschwindigkeit um einiges. Für uns heißt es Konzentration, auf Sheriffs achten und brettern, wie man so schön sagt. :)

 

Das Fotografieren aus dem fahrenden Auto soll meine Spezialität werden. Ich habe mir hier ein Stativ gekauft, das aber noch nicht zum Einsatz gekommen ist. Heute haben wir noch den Traum unabhängig zu fahren, wie uns dass auch gesagt worden ist. Da wir aber täglich fast 300 Meilen fahren und es Begrenzungen in der Geschwindigkeit gibt und dann auch noch Vorgaben, wann man am Hotel sein muss zum einchecken, realisieren wir sehr schnell, dass wir als Team zusammenfahren müssen. Das ist der einzige Knackpunkt, der unser Wohlbefinden erheblich stört. Die Meilen sind knapp kalkuliert und wir haben jeweils neben einer kleinen Pause hier und dort kaum Zeit, um mal bummeln zu gehen, oder shoppen. Leider nur in Harley Davidson Shops..

 

Tour:
Alles trifft sich ganz aufgeregt vor dem Hotel. Die Maschinen sind ordentlich platziert und wir brauchen nicht weit fahren, um diese zu holen. Jeder Fahrer bekommt seine Harley und während die Jungs ganz aufgeregt Proberunden fahren, halten wir kleine Vorstellungsgespräche. Kurze Zeit später wird sich eingecremt und es kann losgehen! Bis auf einen Tag mit etwas Regen und Wolken haben wir durchschnittlich 34 – 38 Grad C. 104 Grad Fahrenheit.

 

Das Land hier ist trocken und flach, es ist für die, die gerade angekommen sind und sich noch an Höhenunterschiede gewöhnen müssen kein Problem klarzukommen, im Gegensatz zu unserer ersten Woche, wo wir direkt rauf auf 3700 Mtr. Höhe gefahren sind. Wir fangen flach an und arbeiten uns vor in die Höhen der Bergwelten, allerdings haben wir in der ersten Woche mehr 4.000er befahren.

 

Die Tour jetzt mit den Bikern, verläuft durch flache Straßen, so dass man auf die Riesen (Berge) gucken kann!!

Ich finde hier sollten die Bilder sprechen. Tagsüber fotografiere ich gerne mit meiner Canon Spiegelreflex und am Abend mit der Ixus- Canon Digital Kamera, die kleine eben.

Wir sind auf der Fahrt nach Ogallala und in Richtung Aurora State Park. Unterwegs die erste Tour-Pause, jeder bekommt seinen Harley Davidson Becher mit Verschluss, das ist wichtig, denn fliegende Insekten gibt’s hier zur Genüge. Aus dem Tourbus springt Mike und macht’s ein wenig gemütlich für eine Erfrischung, direkt am Anhänger. Meistens gesüßtes Wasser mit Eis, viel Eis, Käse, Wurst, Jerk Meat, das ist Trockenfleisch, Obst.

 

Weiterfahrt: teilweise sehen wir die Weite, die Strasse, die wie auf einem Bild immer geradeaus verläuft, bis zum Horizont siehst du sie – wie ein Knick in der Landschaft – genial – am Horizont die erste Harley die sanft verschwindet, um dann gleich danach aus dem Nichts wieder aufzutauchen, wunderschön. Die Hitze flimmert wie ein Hauch mit allen Farben auf dieser Fahrbahn.
Bilder entstehen bei voller Fahrt. Die Luft, der Duft, die Hitze, der Chrom blinkt, die Jungs träumen nun nicht mehr, sie geben alles auf ihren Bikes. :) Vorbei an Lindon. Wir träumen von der Weite, sind jetzt mitten drin und erkennen aber auch, dass hier wirklich gar nichts ist. Land über Land, unglaublich viel Land.

Ihr wisst schon, dieses Gefühl, wonach wir uns alle sehnen. Natur-Verbundenheit, Weite. Wenn Du Dir dann die Stadt vorstellst, weißt Du wie eingeengt wir leben. Hier ist alles in Einklang, aber sehr einsam eigentlich. Wer weiß! Lieber morgens zum Berg sprechen, wenn deine Verandatüre sich öffnet, anstatt morgens aus dem Haus zu gehen, die Bergisch Gladbacherstr. zu betreten und in den ersten Haufen Kacke von Nachbars Hund zu treten.... . oh je, ich träume....

 

Tanken geht hier in 4er Gruppen, der Sprit ist 4,35 $ die Gallone = 3,7850 Liter Dollarkurs 1,59!! Wir haben das mal umgerechnet und kommen auf ca. 0,70 Eurocent pro Liter!!

Weiter in Richtung Julesburg – Big Springs, 103 Grad F. – Welcome to NEBRASKA – home of the Arbor day..., sagt das Schild –
Kurze Pause .. Tina ist auf dem Sozius von Walter und total erschöpft. Die Hitze draußen ist wirklich ein anderes Kaliber, als bei uns im Auto die Klimaanlage zu genießen, obwohl ich gerne mal tauschen wollte.

Wir fahren weiter und kommen zum Tagesziel Nummer 1. Geschafft.

 

Kleine Info für Euch: Der Ogallala-Aquifer, auch High-Plains-Aquifer genannt, ist ein großer unterirdischer Grundwasser-Aquifer, der sich unterhalb der Great Plains in den Vereinigten Staaten befindet. Als einer der weltweit größten Speicherseen bedeckt er eine Fläche von mehr als 450.000 km² und ist Teil der acht amerikanischen Bundesstaaten South Dakota, Nebraska, Wyoming, Colorado, Kansas, Oklahoma, New Mexico und Texas. Er wurde 1899 von Nelson Horatio Darton nach der Kleinstadt Ogallala in Nebraska benannt. (Quelle: Wikipedia)

 

In Ogallala wohnen wir im „Motel Grey Goose Lodge“ mit Swimming Pool. Es geht direkt auf zur Pool Party, jetzt ist die beste Gelegenheit sich kennen zu lernen. Alle schmeißen mehr oder weniger die Koffer ins Zimmer und springen in die Badesachen.
Die Schweizer haben mittlerweile spitz gekriegt, dass mein richtiger Name HEIDI ist und sie verkünden es mit lautem Gesang…
Das Lied Heidi soll heute zur Nationalhymne werden… na ja…das verfolgt mich schon ewig :) Nacheinander werden wir, wie bei der Äquator-Taufe auf hoher See, in den Pool geschmissen, manche mit Stuhl und manch eine/r geht schon freiwillig. Mich erwischen die Schweizer mit Bluse und ab ins kalte Nass, eine willkommene Erfrischung bei der Hitze.

Ein Sänger ist heute zu Gast mit einer Kollegin. Die Namen hatte ich mir nicht aufgeschrieben. Ich habe Freizeit. Die Sänger fangen an mit einer Komplett-Karaoke-Anlage, ein Traum. Der Text läuft sofort auf dem Laptop. Luxus. Dazu muss ich sagen, später stellt sich heraus, dass der Sänger auch Karaoke-Shows macht. Der hat die RIESENAUSWAHL an Titel. Er liest entspannt seine Texte und hat eine schöne Cowboystimme.

 

Wo war ich stehen geblieben, ich musste mal eben für kleine.... Jodie’s, also es ist ein toller Abend mit viel Bier und Gegrilltem, das erste Steak, dass so richtig gut schmeckte.

Wir lernen eine Frau kennen, die beim übersetzen helfen wird, denn sie ist aus Deutschland und lebt bereits seit 50 Jahren hier in dem Nest. Alle sind ganz herzlich. Sie verteilt kleine Würstchen in Ketchup-Sauce an uns alle. Mmmhh so lecker...

Die Schweizer melden sich singend und grölend!! „ Im Takt la la la Heidi sing, Heidi sing ....la la la - Für alle die nicht aufgepasst haben, JODIE ist mein = Künstlername - HEIDI ist mein heiligster Geburtsname. :) :)

Auch ich singe ein paar Lieder - auf Wunsch der Heidi-Rufer - mit dem Sänger und seiner Partnerin, es kommt gut an bei allen. The long tall texan ist wieder der Renner! Vor allem die Schweizer haben eine Wahnsinns Gruppen-Dynamik auf der ganzen Linie - mit oder ohne Bier - und HUMOR satt.

 

Irgendwann wird es am Pool zu laut. Wir sind der Bitte gefolgt, die Gäste des Hotels zu schonen und folgen unserem Karaoke-King in die Bar und machen unsere erste Nacht drauf. Jeder in dieser Bar singt mit und wir genießen mit Freude Countrymusic vom aller, aller lustigsten. Mark, der Sänger der letzten Tour, ist mit seiner Frau zu Gast und beide singen kräftig mit, mit Bierchen hört sich alles seltsam an. Hilfe wo sind die richtigen Töne hin?. :)

Ein netter Ausklang war’s! Geschichten aus America, werden uns erzählt von Marks Frau. Sie hatte einen heißen Flirt mit jemand der in der letzten Gruppe hier bei der Pool Party war. Sie hat das Gesicht schwärmerisch verzogen – ihre Mimik ist sehr ausgeprägt. Der Fremde mit den Augen von Keith Urban spricht leider kein englisch. Sie erzählt bis ins kleinste Detail. Wir können uns alle bildlich vorstellen was passiert war: Er kommt rein, hat dunkelblondes Haar, sie sieht in diese Augen, sie sehen aus wie die Augen von Keith Urban.. jetzt seufzt sie, sie wird fast schwach, dann weiter, ihre Hand macht eine Bewegung, als wenn er hier stehen würde, sie beschreibt seinen knackigen Arsch und fällt in ihren träumenden Blick, als ihr Mann um die Ecke kommt und sagt, hey babe, lets go and sing our next song.....

Wir erfahren leider nicht wie diese Geschichte ausgeht! Wir wissen nur, dass David oft weg ist von daheim. Sie eine ganz besondere Frau, ihre Augen leuchteten und sie ist Mutter von 5 Kindern und wieder schwanger, ihr Herz liegt am richtigen Fleck.
An diesem Tag lernen wir Gabi und VIP ein bisschen besser kennen, sowie ein paar der Schweizer Jungs.
Wir singen, lachen, trinken und fallen ins Bett... denn wir müssen wieder früh raus.

 

So geht auch dieser Tag in Ogallala zu Ende. So geht’s dann zu wenn ihr hier draußen in der Wildnis lebt, dann ist jeder Besucher ein Abenteuer.

Gute Nacht Deutschland – Gute Nacht Wilfried und alle die da mit uns unterwegs sind.
Nacht Elisabeth, Tina, Ute, Jodie, Heidi, Schweizer und alle ... Nacht . Germany, Nacht ihr Linedancer.....

 

Links zum Artikel:
http://www.jodiecountrymusic.de
Fotoserie Teil 07